"Raummusik und so"
2. Konzert der Reihe "Sprachmusik und Musiksprache: 
Neue Musik Kölner Komponisten" des Instituts für Phonetik 
in Zusammenarbeit mit Kunstschalter e.V.
Dienstag, 31. Oktober 2000
Einlaß 19 Uhr, Beginn 19:30 Uhr
Kunstwerk, Deutz-Mülheimer-Str. 127
Eintritt frei. 

Info | Programm | Koch | Muenz | Tung | Wagner | Erbe | Stoffel | Heike | Skusa

Chao-Ming Tung
Geboren in Taiwan, begann im Jahr 1987 sein Musikstudium im Fach Tuba und Klavier an der Chine-se-Culture-University in Taipeh und wechselte 1988 zum Kompositionsstudium bei Nan-Chan Chien über, das er 1990 an der Musikhochschule bei Johannes Fritsch und Mauricio Kagel fortsetzte und 1997 mit Diplom abschloß. 1997 studierte er Komposition an der Essener Folkwang-Hochschule bei Nicolas A. Huber und 1999 schloß er das Kompositionsstudium mit Auszeichnung ab. Tung war Leiter des Streichorchesters der Chuon-Yuan-University in Chuon-Li Taiwan und der Preisträger des Bernd Alois Zimmermann Stipendiums von Stadt Köln im Jahr 1999. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler und Konzertveranstalter in Köln.

Musik als Energie-Umwandlung von Chao-Ming Tung für die Werkstatt (kurzer Text)

  1. Musik ist ein Raum, wo zeitliche und akustische Bewegungen stattfinden. 
  2. Alle Bewegungen benötigen Energie.
  3. Wenn eine melodische Gestalt als Grundmaterial verwendet wird, kann die intervallische Pro-portion der Melodie als die „Energie-Proportion“ der Grundklanggestalten definiert werden.
  4. Die Proportion ist die relativierte Maßeinheit der räumlichen, zeitlichen und akustischen Be-wegungen. Bewegung findet nur im Raum statt.
  5. Wenn die Musik (der Klang) als eine Form von Energie verstanden wird, kann sich diese Energie in der Musik (im Raum) zu unterschiedlichen Formen umwandeln.
  6. Die verschiedenen Toneigenschaften eines Klangs entscheiden über die Form dieser Energie.
  7. Die Entscheidung über die Energie-Form eines Klangs wird vom Komponisten getroffen.
Yanowunashia I ,II 
Dieses Tonbandstück ist mein erster Versuch , elektroakustische Musik zu komponieren. Yanowu-nashia ist ursprünglich ein Lied der Ureinwohner aus Taiwan. Das Lied wird von einer Frau gesungen und stellt die Sehnsucht nach ihrem bei einem Schiffbruch umgekommenen Mann dar. Die Intervalle der Hauptmelodie  werden bei dieser elektroakustischen Komposition als Grundmaterial verwendet und mit unterschiedlichen Klängen bearbeitet, so daß die Klänge den eigentlich dazu gesungenen Text interpretieren.