Klarenz Barlow
1945 in der englischsprachigen Minderheit Kalkuttas geboren. Bis 1965
naturwissenschaftliches Studium, danach erste Beschäftigung mit Kunstmusik
Nordindiens sowie des europäischen Mittelalters; parallel dazu erste
Zwölftonkompositionen. Seit 1968 in Köln. 1971 erstmaliger Einsatz
eines Computers als Kompositionshilfe sowie Beginn einer zahlentheoretischen
Auseinandersetzung mit Tonalität und Metrik. Erste Klang-Realisation
von COGLUOTOBÜSISLETMESI mit dem Computer PDP 11 im Institut für
Phonetik der Universität Köln (ab 1975). Längere Arbeitsperioden
in elektronischen Studios in Utrecht, Stockholm, Paris, Amsterdam, Chicago
und Den Haag. Umfangreiche Dozententätigkeit, 1982-94 bei den Ferienkursen
für Neue Musik Darmstadt, seit 1984 für Computermusik an der
Musikhochschule Köln. Seit 1994 Professor für Komposition und
Sonologie am Königlichen Konservatorium in Den Haag.
"...or a cherish'd bard..."
Das Stück wurde 1999 zum fünfzigsten Geburtstag von Deborah
Richards geschrieben. Es stellt den Übergang einer sogenannten 'DEB'-Partitur
in eine andere, parallel laufende, sogenannte 'AH'-Partitur dar. Erstere
basiert melodisch auf ganztönigen Transpositionen der Töne DEB
sowie rhythmisch auf den Bits der Hexadezimalnummer DEB. Ähnlich basiert
die zweite Partitur auf ganztönigen Transpositionen der Töne
AH und den Bits der Hexadezimalnummer A (H ist rhythmisch stumm). Nach
Hoketus-Art ist stets entweder die DEB- oder (englisch 'OR') die AH-Partitur
zu hören (also DEB-OR-AH), nie beide gleichzeitig, obwohl DEB am Anfang,
AH am Ende dominiert. Der Titel (zu deutsch "...oder ein geschätzter
Barde...") ist ein Anagramm des Namens der Pianistin
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