Siegfried Koepf
Geboren 1958 in Stuttgart. Lehre als Modellschreiner, 1982-84 Klavierstudien
bei Günter Louegk (Stuttgart), 1984-93 Klavier- und Kompositionsstudium
Musikhochschule Köln. Seit 1990 Beschäftigung mit logischen Untersuchungen
und Beschreibungsstrategien von Tonsystemen und Musikinstrumenten. Seit
1992 Entwickjlung von computergestützten Kompositionsstrategien. Ausstellungen
mit Malerei, Objekten, Videos - zahlreiche Konzerte mit Neuer Musik als
Komponist und Performer. Sein Werk umfasst neben Kompositionen auch Videos,
Kunstobjekte, Print-Editionen, Texte, Computerprogramme, Musikmaschinen.
1994 Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln. 1995-97. Forschungsstipendium
des Landes NRW. Seit 2000 Lehrauftrag für Musiktheorie an der Musikhochschule
in Köln.
GLOCKENTERROR II (1997)
gehört zu Koepfs kombinatorischen Kompositionen. Bei diesen Arbeiten
gilt das Interesse der Entwicklung algorithmischer Kompositionsstrategien
auf der Basis kombinatorischer Vorüberlegungen. Die Kombinatorik bildet
dabei den Horizont, innerhalb dessen Materialien immer wieder neu als musikalische
deklariert und für die kompositorische Produktion verfügbar gemacht
werden. - Ein Beispiel für eine elementare kombinatorische Figurenmenge
ist die Menge aller möglichen Kombinationen von 25 Klaviertasten.
In GLOCKENTERROR II bildet genau diese Figurenmenge (mit 2^25-1=33.554.431
Elementen) das musikalische Ausgangsmaterial. Die wesentliche kompositorische
Arbeit besteht darin, dieses Material zu analysieren, zu filtern, zu sortieren
und anzuordnen. Zum Schluss wird das Stück mit einem Titel kombiniert.
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