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Viola Kramer Die Komponistin Viola Kramer öffnete sich schon früh den neuen Medien, mit Vorliebe im Austausch mit anderen Künsten – Theater, Literatur, Bildender Kunst. So versucht sie den eigenen Standpunkt und Weg immer neu zu bestimmen und auszuleuchten. Sie setzt an am Schnittpunkt zwischen Tradition und Zukunftsvision. Dorthin rückt sie flirrende Facettenspiegel, hörbar, sichtbar, unvorhersehbar – lose verwobene Splitter, die untergründig längst ihr eigenes Leben entfaltet haben. Selbstbewußt nimmt sie die mittlerweile verlorengegangene Tradition der Komponisten-Interpreten wieder auf. Die verwendeten elektronischen Klangerzeuger sind für ihre Konzerte auf Laptopgröße geschrumpft. Dabei ist der Austausch mit akustischen Instrumenten oder Stimme ein zentrales Feld. Im kammermusikalischen Kontext kann die Elektronik neue musikalische Qualitäten entwickeln und überprüfen. Zunehmende Bedeutung gewinnt für sie die Einbeziehung des Videoklavieres. Für die Fixierung der Kompositionen ist die herkömmliche Notation ergänzt worden durch entsprechende Dokumentationen mit Computerprogrammen. Sängerinnen und Sängern wird ein ganz eigener Umgang mit der Stimme abverlangt. Sie selbst studierte verstärkt ethnische Gesänge sowie Obertongesang. Eine rein klasische Gesangsausbildung ist ihr zu einseitig. Künstlerisch inspirierend ist gerade die Grenze zwischen Sprachklang und Gesang. Ihre Chorkonzepte konnte sie an verschiedenen Theatern für eine Reihe von klassischen Dramen umsetzen. Oktophonia III fiorita – evitada - chiusura UA 31.10. Raummusik Köln. 12 Minuten Das inspirierende Element dieser Komposition ist die Zahl „Acht“. Sie steht einerseits für das Intervall „Oktave“ und andererseits für einen Formteil, die achttaktige Periode. Das dritte bestimmende Element dieser Komposition wird die Raumerfahrung über die acht Lautsprecher in ihrer speziellen Anordnung werden. Viola Kramer webt die ihr eigenen Klangteppiche: akustische Bühnenbilder für die imaginären Szenen, die zwischen den acht Tonspuren aufblitzen. Die Komposition spinnt Klangepiso-den weiter, die sich der Auseinandersetzung mit akustischen Räumen verdanken und zu einer Erzählung zusammengefasst sind. Die Satzbezeichnungen stehen für verschiedene Kadenzen, die jeweils mit eigenem Leben auszufüllen sind. |